Der Bauernspiegel – Lebensgeschichte des Jeremias Gotthelf von ihm selbst erzählt

Zusammenfassung

Jeremias Gotthelf wird im Dorf Unverstand zur Zeit der Herrschaft der Franzosen nach der Revolution geboren. Der Grossvater sorgt, wie damals üblich, nur für den jünsten Sohn, so dass Jeremias Vater eine Pacht annehmen muss. Nach einigen Jahren verunglückt der Vater tödlich. Die Mutter wird um das Erbe betrogen, weil der Bauer mit dem Schätzer gemeinsame Sache macht. Der Pachtvertrag wurde gefälscht, indem gegen dessen Schluss Geräte angeführt wurden, die nie verliehen wurden und die Versteigerung wurde nicht angekündigt, weshalb das versteigerte Gut zu Minimalpreisen verkauft werden musste. Die Musster kann die anderen Kinder und sich selbst unterbringen, für Jeremias bleibt nur die Bettlergemeinde. Dort sieht er Anneli zum ersten Mal, mit der er einen Wecken teilt.

Jeremias kommt zu einem Bauern als Kindermädchen, wo er als Kind zweiter Klasse behandelt wird. Er wird zum Besipiel einfach nur „Bub“ genannt, erhält nicht dasselbe Essen wie die anderen und muss den anderen auf dem Schulweg die Tasche tragen. Auch in der Schule gehört er zu den nicht privilegierten, weil er dem Schulmeister keine Äpfel bringen kann. Er lernt dort auch nichts, denn der Lehrer bringt seinen Schülern nichts bei.

Jeremias wird schliesslich vom Hof geschickt und kommt zu einem gaunerischen Ehepaar, wo er fast alle Freiheiten hat, sich herumtreibt und bettelt. Schliesslich greift die Gemeinde ein und verdingt ihn für doppeltes Kostgeld bei einem guten, vernünftigen Bauern. Besonders Mareili, die Tochter des Bauernsohnes ist gut zu ihm. Probleme gibt es aber mit dem Gesinde, weil er sich weigert, für sie den Sündenbock zu spielen. Schliesslich wird J.G für den Täter eines üblen Steiches gehalten (Treppensturz von Mareilis Mann) und vom Hof gewiesen. Der letzte Verdingbauer ist sehr pfiffig und nutzt Jeremias aus, was dieser aber nicht merkt, da der Bauer ihm ständig schmeichelt.

Jeremias bleibt auch nach seiner Verdingzeit auf dem Hof, rettet bei einem Brand das Vieh des Bauern, verliert dabei selber seine ganze Habe und erhält keinen Dank, ausser von Anneli. Die beiden wollen heiraten, das wird ihnen aber wegen Jeremias Gemeindeschulden verboten, von welchen er nichts wusste. Den Verdingkinder mussten später für ihre Unterbringung bezahlen. In Jeremias Fall wurde alles auf die Rechnung gesetzt, selbst „Geschenke“ und Medikamente, die nicht für ihn gedacht gewesen waren. Hinzu kam, dass er zum Teil für doppeltes Kostgeld verdingt worden war.

Mareili setzt sich dafür ein, dass ihm ein Teil der Schuld erlassen wird und verschafft ihm eine besser bezahlte Stelle. All dies versöhnt ihn wieder mit den Menschen und er will die Schuld geduldig abzahlen. Als Anneli und das Neugeborene aber bei der Geburt sterben, sucht er immer häufiger Streit, trinkt viel und will sich an den Menschen rächen. Wegen ausfälliger Reden über die Regierung wird er in Untersuchungshaft genommen und flieht.

Er wird Soldat im französischen Heer. Er ist oft aufsässig, wird immer wieder beim duellieren von Fortgeschritteneren verwundet. Als er einmal wegen einer Aufsässigkeit krummgeschlossen wird, bricht eine solche Wunde auf und er kommt ins Spital. Dort nimmt sich Bonjour, ein Welschschweizer, seiner an. Er unterrichtet ihn nicht nur in militärischen Dingen, sondern bringt ihm auch endlich richtig lesen und schreiben bei und macht ihn zu einem gottvertrauenden Menschen, der mit sich selbst im Reinen ist.

In Paris erlebt Jeremias die Julirevolution (1830) und fühlt, dass er auf der falschen Seite steht.  Er wird verwundet und kehrt nach Hause zurück. Er hat sich überanstrengt und wird sehr krank. In der Zwischenzeit stribt Bonjour, der ihn zu seinem Erben gemacht hat.

Jeremias versucht nun, sich nützlich zu machen und bewirbt sich um verschiedene Stellen (als Lehrer, Strasseninspektor und Polizeidiener), wird aber immer abgewiesen. Kurz bevor er resigniert, erhält er den Rat, sich in einem Wirtshaus einzuquartieren, sich um die Kinder zu kümmern und die Gäste zu unterhalten und zu belehren. Er kämpft gegen Aberglaube und Sektierertum, Radikalismus und polititischen Unverstand. Nebenbei schreibt seine Lebensgeschichte. Schliesslich wird ihm die Stelle des Gemeindeschreibers angeboten, die er, falls er von seiner gegenwärtigen Krankheit genesen sollte, wohl annehmen wird.

Anmerkungen:


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Geändert am 14.01.05 von Cornelia Steinmann