Malwida von Meysenbug: Memoiren einer Idealistin - 1848, Reaktion und Gefängnis, das Exil

Notizen zu den obengenannten Kapiteln:

Es handelt sich um autobiographische Aufzeichnungen, in denen sie die Vorgänge der Revolution von 1848 schildert.
 
Innerhalb ihrer Familie ist sie als einzige der Revolution gewogen und fühlt sich deshalb oft missverstanden. Als Frau leidet sie darunter, dass sie nicht aktiv am revolutionären Geschehen teilhaben kann.
Nach dem Tod ihres Vaters bleibt nur wenig Geld übrig und sie muss deswegen mit ihrer Famile Frankfurt, das Zentrum der Revolution, verlassen. Vor diesem Hintergrund wird ihr bewusst, dass die ökonomische Unabhängigkeit der Frau ein zentrales Mittel sei, um die Emanzipation zu erreichen.
Ihr Freund Theodor verlässt sie wegen einer anderen Frau.
Auf Einladung einer Freundin fährt sie nach Berlin, wo sie die endgültige Zerschlagung der Revolution miterlebt. Ihr Ex-Freund Theodor wird wegen einem revolutionären Artikel zu 3 Jahren Festungshaft in Gotha verurteilt, die er nicht überleben wird.
Im Herbst 1849 geht Malwida an die neugegründete Frauenhochschule in Hamburg, die von einigen Aktionären, vorwiegend wohlhabenden Frauen, finanziert wird. Der Schule angeschlossen sind einge der damals neuartigen Kindergärten nach Fröbel (Frauen als Erzieherinnen, kein fertiges Spielzeug).
Malwida tritt aus der protestantischen Kirche aus und wechselt in eine freie Gemeinde, obwohl das ihren Anspruch auf eine Stelle als Stiftsdame und damit auf finanzielle Unabhängigkeit verfallen lässt.
Sie will nach Amerika auswandern, ihre Mutter macht ihr deswegen aber die heftigsten Vorwürfe. Also bleibt sie in Deutschland.
Ihr Motto ist: Meine persönlichen Wünsche zugunsten anderer zurückstellen (z.B. Mutter), aber nie meine Überzeugungen verleugnen.
Ihre Freunde von der Frauenhochschule bieten ihr an, bei der Leitung des Instituts mitzuhelfen. Überdies wird sie in eine Kommission gewählt, die eine koedukative, überkonfessionelle Gemeindeschule realisieren soll.
Malwida ist entsetzt darüber, dass der Staat die Prostituierten besteuert. Sie ist überzeugt, das die politische Zukunft bei der arbeitenden Klasse liegt.
Schliesslich muss die Frauenhochschule aufgegeben werden.
Ein Gespräch mit ihrem jüngsten Bruder zeigt ihr, wie sehr sie sich von ihrere Familie entfernt hat.
Schliesslich kommt es zu einer Haussuchung (sie stand im Briefwechsel mit vielen bekannten Persönlichkeiten der Revolution) und zum Verhör. Auf einen Wink des Kommisars verlässt sie Hamburg und siedelt nach England über, wo sie von bereits früher Emigrierten (Fam. Kinkel) gut aufgenommen wird.
Sie beschreibt ihre Landlady und deren Dienstmagd, ihre Schwierigkeiten mit dem Anfang in England und ihren Entschluss, dort zu bleiben und nicht weiter nach Amerika zu gehen.

Ihr Ziel:

Frauen bilden, damit sie den Männern „ebenbürtig werden für die Kulturaufgabe der Menscheit, dass sie [die Frau] auch ihm [dem Mann] helfen sollte, sich von allem Schlechten zu befreien.

Eine Frau muss ökonomisch unabhängig sein und bedarf deswegen der Bildung.

Autobiographie:

Weiterführende Links


Zurück zum Inhaltsverzeichnis Literatur


Letzte Bearbeitung am 15.12.04 von Cornelia Steinmann.
Webhosting durch  Siteware Systems GmbH.